Neue Publikation unseres Beiratsmitgliedes Prof. Dr. Günther Rüther

Zum Buch: Wir Negativen. Kurt Tucholsky und die Weimarer Republik

Wenngleich der Berliner Journalist und Schriftsteller Kurt Tucholsky von der ersten Stunde der Weimarer Republik an als deren Kritiker galt, so verfolgte er nicht das Ziel, diese zerstören zu wollen. Vielmehr lag es in seinem Interesse, die Weimarer Republik aus dem Korsett des wilhelminischen Obrigkeitsstaates befreien, ihre Bürger aufzuklären und diese von Untertanen zu selbstbewussten Staatsbürgern zu formen. So kritisierte Tucholsky die Haltung der SPD, verhöhnte dabei sogar den sozialdemokratischen Reichskanzler Friedrich Ebert, aber auch den fortwährenden Militarismus und die Justiz. Er erkannte dabei schon frühzeitig die Gefahr, die von nationalistisch-reaktionären Kräften und dem damit einhergehenden Rechtsruck ausging und die junge Republik schließlich ins straucheln geraten ließ.

Günther Rüthers Buch weist somit auch aktuelle Bezüge hin. Wenngleich große Parallelen hinsichtlich einer Republik, die mit ihren sich neu und um positionierenden Intelektuellen ins Trudeln gerät, ersichtlich werden, so macht das Buch dennoch Mut: Es erweist sich als Anstoß dahingehend, für Klarheit zu sorgen und einfache ideologische Antworten zu verweigern.

Zur Person

Prof. Dr. Günther Rüther lehrt an der Universität Bonn am Seminar für wissenschaftliche Politik und Soziologie. Zudem leitete er bis zum Jahreswechsel 2013/4 die „Begabtenförderung und Kultur“ in der Konrad Adenauer Stiftung. Zuletzt erschien 2016 bei Wallstein: „Die Unmächtigen“.

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